Kleinostheims Fußballgeschichte bis
zum zweiten Weltkrieg
Von Ehrenmitglied Sebastian Geißler +
Schon in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg konnte der Lederball die Jugend begeistern.
Im Kassenbuch des Sportklub Jugendbund 1910 wurden 1912 an Ausgaben für einen Fußball 8,05 Mark und für vier Torpfosten 9,-- Mark verbucht.
Obwohl das Fußballspielen für Schulpflichtige von der Schule und Geistlichkeit verboten war, wurde doch die meisten Sonntagnachmittage in den Bruchtannen eifrig gekickt, was des öfteren nicht ganz angenehme Nachwehen hatte.
Aus den bestehenden wilden Gassenklubs entstand im Jahre 1915 der Fußballklub Germania. Ein Gelände wurde im Lindigwald von der Eisenbahn gepachtet und hergerichtet. Es wurden Freundschaftsspiel und die seinerzeit bekannten Sechserspiel ausgetragen.
Als nach dem Ersten Weltkrieg der Sportbetrieb im Sportklub Jugendbund wieder Formen annahm, stellte der Fußballklub Germania den Antrag, in den Sportklub Jugendbund übernommen zu werden.
Es kam folgender Vertrag zustande:
Der Fußballklub Germania tritt mit 110,-- Mark Kassenbestand und sämtlichem Inventar in den Sportklub Jugendbund über.
gezeichnet: Der Vorstand des Fußballklub Germania (Wieland Leopold)
gezeichnet: Der Vorstand des Sportklub Jugendbund (Weitz Otmar)
Die 1919 gegründete Fußballvereinigung 1919 Kleinostheim schloss sich ebenfalls 1920 dem Sportklub Jugendbund an.
Der Spielbetrieb kam nun in geordnete Bahnen und am 22. Dezember 1920 wurde eine Fußballabteilung ins Leben gerufen, welcher Sebastian Geißler als Abteilungsleiter vorstand.
Ab 21. Februar 1921 wurde der Sportklub Jugendbund auch Mitglied des Süddeutschen Fußballverbandes.
Im Frühjahr 1922 wurde die Überlassung des Sportplatzes im Lindig von der Bahn zurückgenommen. Es musste ein neuer Platz, näher zu der heutigen Bundesstraße 8 angelegt werden, welcher allerhand Arbeit kostete.
1922 konnte sich die erste Mannschaft bis zum Meisterschaftsendscheidungsspiel durchringen, doch war es ihr nicht geglückt, das Spiel gegen den Turnverein Aschaffenburg zu gewinnen, um wirklich die Meisterschaft feiern zu können.
In den folgenden Jahren wurde eifrig weitergespielt, auch die Jugend war immer eifrig dabei. Als im Jahre 1934 der von der DJK hergerichtete Platz am Bahnhof frei wurde, ist es nicht versäumt worden, denselben pachtweise zu übernehmen.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war es uns lediglich vergönnt, in der B-Klasse zu spielen.
Während des Krieges wurde ein Großteil der Spieler zur Wehrmacht eingezogen, was die völlige Einstellung des Spielbetriebes zur Folge hatte.
Das weiterführen unserer
Fußballchronik ist in Arbeit!